HIGH SPEED COUNT (Schnellzählung)
Diese Funktion ermöglicht die Zählung von Impulsen an den Eingängen I1 und I2 eines Gleichspannungs-Controllers mit einer Impulsrate, die höher ist als 1 Impuls pro 10 ms. Es stehen zwei Haupt-Betriebsarten zur Verfügung:
BETRIEBSART ZÄHLEN:
Zur Auswahl dieser Betriebsart ist die Option „Zählen" im Parametrierfenster zu aktivieren.
Es handelt sich hierbei um die Eingänge I1 und I2 des Controllers, die für die unterschiedlichen Zählmodi verwendet werden. Zwischen den Kästchen I1 und I2 und der kundenspezifischen Funktion HIGH SPEED COUNT müssen keine Verbindungen hergestellt sind, weil diese implizit sind.
Welche Flankenrichtung (AUS nach EIN bzw. EIN nach AUS) berücksichtigt wird, hängt von den Betriebsarten ab, die für den Zähler im Parametrierfenster ausgewählt werden.
Diese anwendungsspezifische Funktion verfügt über 5 Ausgänge (AUSGANG, FEHLER, VORWAHLWERT, ZÄHLERSTAND/DREHZAHL und ZEITVERZÖGERUNG).
Wenn der Vorwahlwert des Zählers oder null erreicht ist, wird der erste AUSGANG EIN. Die Rückkehr in den Schaltzustand AUS hängt von den gewählten Optionen ab (Einstellung im Parametrierfenster, siehe Zählmodus und Ausgang).
Die nachfolgende Tabelle beschreibt die Auswirkungen der Eingänge I1 und I2 auf die Zählung in Abhängigkeit von dem im Parametrierfenster eingestellten Zählmodus.
Die verschiedenen Zählmodi weisen folgende wesentliche Eigenschaften auf:
Zählmodus |
Funktionsablauf |
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UP |
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¬ Eingang I1 Eingang AKTIVIERUNG® Ausgang ZÄHLERSTAND |
DOWN |
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¬ Eingang I1 Eingang AKTIVIERUNG® Ausgang ZÄHLERSTAND |
IND |
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¬ Eingang I1: Zählung in Zyklusrichtung Eingang I2: Zählung entgegen der Zyklusrichtung® Ausgang ZÄHLERSTAND, Option Vorwärtszählung bis zum Vorwahlwert¯ Ausgang ZÄHLERSTAND, Option Rückwärtszählung vom Vorwahlwert aus |
CUMUL |
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¬ Eingang I1: Zählung in Zyklusrichtung Eingang I2: Zählung in Zyklusrichtung® Ausgang ZÄHLERSTAND, Option Vorwärtszählung bis zum Vorwahlwert¯ Ausgang ZÄHLERSTAND, Option Rückwärtszählung vom Vorwahlwert aus |
DIR |
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¬ Eingang I1: Zählung in Zyklusrichtung Eingang I2: Umkehrung der Zählrichtung® Ausgang ZÄHLERSTAND, Option Vorwärtszählung bis zum Vorwahlwert¯ Ausgang ZÄHLERSTAND, Option Rückwärtszählung vom Vorwahlwert aus |
PHASE |
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¬ Eingang I1: Zählung bei Flanke (um 90° phasenverschobene Signale) Eingang I2: Umkehrung der Zählrichtung, wenn I2 I1 vorauseilt.® Ausgang ZÄHLERSTAND, Option Vorwärtszählung bis zum Vorwahlwert¯ Ausgang ZÄHLERSTAND, Option Rückwärtszählung vom Vorwahlwert aus |
Der Ausgang FEHLER nimmt in folgenden Fällen den Schaltzustand EIN an:
Der Fehler bleibt solange gesetzt, bis der RESET-Eingang aktiviert wird. Beim Auslösen des Fehlers liegt ein falsches Zählergebnis vor, das heißt, der Zustand des AUSGANGs hat keinerlei Bedeutung.
Der Zähler verfügt über drei zusätzliche GANZZAHL-Ausgänge:
In der Registerkarte Parameter kann folgende Einstellung vorgenommen werden:
Zählmodus (entsprechendes Kästchen aktivieren)
Die Registerkarte Parameter enthält ein Kästchen, das als Vorgabe aktiviert ist. Es sorgt dafür, dass der Zähler bei einer Unterbrechung der Spannungsversorgung des Controllers zurückgestellt wird.
Zählmodus Vorwärtszählen bis zum Vorwahlwert
Einmaliger Zyklus
Wiederholzyklus
Zählmodus Rückwärtszählen vom Vorwahlwert aus
Einmaliger Zyklus
Wiederholzyklus
Empfehlungen für die Funktion ZÄHLER:
Eingangssignal
BETRIEBSART TACHOMETER
Zur Auswahl dieser Betriebsart ist die Option Tachometer im Parametrierfenster zu aktivieren.
Dies ist der Eingang I1 des Controllers, der für die Betriebsart Tachometer verwendet wird. Zwischen den Kästchen I1 und der kundenspezifischen Funktion HIGH SPEED COUNT muss keine Verbindung hergestellt sind, weil diese implizit ist.
Die Auswirkung der Flanke von AUS nach EIN wird unter „Tachometer-Messprinzip" beschrieben.
Diese anwendungsspezifische Funktion verfügt über 5 Ausgänge (AUSGANG, FEHLER, VORWAHLWERT, ZÄHLERSTAND/DREHZAHL und ZEITVERZÖGERUNG).
Der Fehler bleibt solange gesetzt, bis der RESET-Eingang aktiviert wird. Beim Auslösen des Fehlers liegt ein falsches Zählergebnis vor, das heißt, der Zustand des AUSGANGs hat keinerlei Bedeutung.
Tachometer-Messprinzip:
T0: Start-Zeitpunkt der Tachometer-Messung.
TR – T0: Refreshdauer der Tachometer-Messung. Mindest-Zeitspanne, nach der ein Messende verarbeitet werden kann.
TL – T0: Maximale Dauer der Tachometer-Messung. Maximale Zeitspanne, nach der ein Messende stattgefunden haben muss. (Wenn diese Zeitspanne abgelaufen ist, ohne dass an I1 ein Impuls anliegt, ist das Ergebnis die Drehzahl null.)
Die Tachometermessung läuft in zwei Phasen ab:
START DER MESSBESTÄTIGUNGSPHASE
Sobald am Eingang I1 eine steigende Flanke auftritt, überprüft die Funktion während der maximalen Dauer der Tachometermessung (von T0 bis TL) das Auftreten einer neuen steigenden Flanke am Eingang I1.
Wenn diese nicht auftritt, wird kein Messvorgang eingeleitet.
Wenn sie jedoch auftritt, leitet die Funktion einen Messvorgang ein.
START DER MESSPHASE
Nach einer steigenden Flanke überprüft die Funktion während der Zeitspanne maximalen Dauer der Tachometermessung (von T0 bis TL) Folgendes:
Wenn während dieser Zeitspanne nur eine steigende Flanke an I1 auftritt, ist die berechnete Drehzahl gleich null, und die Funktion kehrt nach Ablauf dieser Zeitspanne wieder in die Messbestätigungsphase zurück.
Wenn während der Refreshdauer (von T0 bis TR) mehr als eine steigende Flanke an I1 auftritt, jedoch keine in der darauf folgenden Zeitspanne TL – TR, ist die berechnete Drehzahl gleich null, und die Funktion kehrt nach Ablauf dieser zweiten Zeitspanne wieder in die Messbestätigungsphase zurück.
Wenn während der Refreshdauer (von T0 bis TR) eine Anzahl steigender Flanken ungleich null auftritt und in der darauf folgenden Zeitspanne von TR bis TL die erste steigende Flanke (F1) eintrifft, wird die Drehzahl auf die nachfolgend beschrieben Weise berechnet, und die Funktion kehrt bei der nächsten steigenden Flanke (F2) an I1 wieder in die Messbestätigungsphase zurück.
Drehzahlberechnung:
Die Berechnung erfolgt in zwei Phasen, zunächst in der Zählung der Impulszahl pro Sekunden, dann in der eigentlichen Berechnung der Drehzahl. Alle Werte sind ganzzahlige Werte zwischen 0 und +32767. Dies bedeutet, dass in der Tachometer-Funktion die Anzahl der während einer Messdauer gezählten Impulse 32767 nicht übersteigen darf.
N : Anzahl während der Messphase registrierter Impulse.
NPPS : Number of Pulses Per Second: Anzahl von Impulsen pro Sekunde
PPr : Pulses Per revolution: Impulse pro Umdrehung (Wert des Parameters „Impulse pro Umdrehung")
rP : ripple Per: Ergebnis in Umdrehungen pro Sekunde
Coeff : Multiplikations-Koeffizient (Wert des Parameters „Maßstabsfaktor")
Drehzahl in Anzahl Umdrehungen pro Sekunde = (NPPS x Coeff) / PPr
Da der berechnete Wert der Drehzahl kleiner oder gleich 32767 sein muss, kann die Anzahl Impulse pro Sekunden bestenfalls gleich NPPs max = (32767 x PPr) / Coeff sein, wobei „NPPS max" kleiner oder gleich 32767 sein muss.
In der Registerkarte Parameter kann folgende Einstellung vorgenommen werden:
Tachometermodus (entsprechendes Kästchen aktivieren)
Wenn einer der beiden Werte DR oder DL geändert wird, wird der andere automatisch auf den nächstliegenden Wert eingestellt, wenn die Regel nicht eingehalten wird. Praktisch bedeutet dies: Wenn man DR verändert und DL <= DR, dann wird DL = DR + 1. Wenn man DL verändert und DR >= DL, dann wird DR = DL – 1.
Die Parameterwerte werden automatisch auf den nächsten zulässigen Wert aktualisiert, sobald die Auswahl der Parameter mit OK bestätigt wird.
Die Registerkarte Parameter enthält ein Kästchen, das als Vorgabe aktiviert ist. Es sorgt dafür, dass der Zähler bei einer Unterbrechung der Spannungsversorgung des Controllers zurückgestellt wird.
Wichtige Hinweise:
Dauer der Zykluszeit |
10 ms |
20 ms |
30 ms |
40 ms |
50 ms |
Zählmodi |
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1 (UP, DOWN, DIR und Tachometer) |
4,0 kHz |
3,6 kHz |
2.4KHz |
1.8KHz |
1.44KHz |
2 ( CUMUL ) *(1) |
3,6 kHz |
1.8KHz |
1.2KHz |
900Hz |
720Hz |
2 ( PH ) *(2) |
3,6 kHz |
1.8KHz |
1.2KHz |
900Hz |
720Hz |
4 ( IND ) *(1) |
1.8KHz |
900Hz |
600Hz |
450Hz |
360Hz |
*(1) : Der angegebene Wert entspricht dem Mittelwert der an jedem Eingang vorhandenen Frequenzen während eines Zyklus.
*(2) : Der angegebene Wert entspricht der an Eingang I1 vorhandenen Frequenz.
Bei Überschreitung der Werte in der Tabelle wird das Fehlerbit aktiviert.